S wie Schnittmuster im makerist Nählexikon
Schnittmuster sind Schablonen für eure Schnitteile
Um ein Nähstück zu nähen, müssen in der Regel mehrere Schnittteile zusammengefügt und zusammengenäht werden. Diese Teile müssen gut zusammenpassen und am Ende eine bestimmte Form bilden. Nehmt zum Beispiel einen Ärmel: Das ist mehr als ein Schlauch, der an ein Armloch angenäht wird. Ihr habt die Armkugel, die perfekt in die Rundung passen muss, ihr habt viele Strecken an unterschiedlichen Stellen, die exakt gleich lang sein müssen. Je nachdem was ihr näht, werden eure Schnittteile einfacher oder auch etwas komplizierter ausfallen. Damit ihr alles korrekt zuschneidet, sodass am Ende ein fertiges Stück draus werden kann mit den korrekten Breiten, Längen und so weiter - nutzt ihr Schnittmuster. Schnittmuster sind nichts anderes als Schablonen für eure Schnitteile.
Nähen ohne Schnittmuster - geht das?
Es gibt zahlreiche Nähprojekte, die ganz ohne Schnittmuster genäht werden können. Mit ein bisschen Näherfahrung seht ihr schnell worauf es ankommt und braucht bei manchen einfachen Schnitten nur ein paar Maße oder überlegt euch auch die direkt selbst. Vorhänge, Kissenbezüge, manche Taschen und Haushaltsgegenstände können problemlos ohne Schnittmuster genäht werden. Kleidung hingegen, vor allem die, deren Form an den Körper angepasst ist, braucht meist doch noch eines, sodass alle Rundungen, Abnäher und so weiter auch wirklich so sitzen, wie sie sollen.
Welche Schnittmusterarten gibt es?
Schnittmuster können sehr unterschiedlich ausfallen, die gängigsten Varianten sind folgende:
- Schnittbögen aus Nähzeitschriften
- fertige Papierschnittmuster im Handel
- E-Books zum selbst Ausdrucken und Zusammenkleben
Schnittmusterbögen aus Zeitschriften:
Ganz klassisch und vielleicht ein bisschen altmodisch sind die guten alten Schnittbögen aus altbekannten Schnittmusterzeitschriften. Die hat selbst der nicht-nähende Normalmensch schon einmal im Zeitschriftenregal gesehen. Ein Bogen, der viele Schnitte auf einmal zeigt, die kopiert werden müssen, um die entsprechenden Schnittteile für ein Teil zu bekommen. Im ersten Moment sehen diese Bögen durchaus etwas unübersichtlich aus, aber in der Regel müsst ihr nur schauen, welcher Farbe ihr folgen müsst, um dann die entsprechenden Teile in der gewählten Größe zu finden. Besonders hilfreich ist hier Seidenpapier und ein anständig gespitzter Bleistift!
Papierschnitte
Papierschnitte sind den eben genannten Bögen sehr ähnlich, mit dem Unterschied, dass darauf nur ein Schnitt abgebildet ist, den ihr in der Regel direkt ausschneiden oder auch nochmal abpausen und ausschneiden könnt. Diese geplotteten Bögen sind in der Regel sehr viel übersichtlicher als die Zeitschriftenbögen und sind im Offline-Handel, aber auch bei uns im makerist Anleitungsshop erhältlich.
> > >Hier geht's zu unseren Papierschnitten!< < <
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PDF-Schnittmuster/E-Books
Die inzwischen wohl gängigste Variante sind E-Books. Darin ist in der Regel immer nur ein Schnitt auf einem Schnittmuster. Mit E-Books spart ihr euch zwar das Durcheinander der vielen Schnitte in Zeitschriften, allerdings müsst ihr euch den Spaß vorm Nähen erst noch ausdrucken und alle Blätter zusammenkleben, um schließlich ein Schnittmuster zu erhalten. Und auch dann habt ihr nochmal verschiedene Möglichkeiten: Während manche PDF-Schnittmuster euch den Schnitt direkt nebeneinander abgedruckt anbieten, also alle Teile einzeln zum Ausschneiden, sind andere etwas papiersparender gestaltet, sodass sich auch dort Teile überschneiden und ihr eure Schnittteile entweder auch kopieren oder mehrfach ausdrucken müsst.
Einer der Vorteile der ausgedruckten E-Books ist auf jeden Fall die Tatsache, dass ihr euch eure Schnittmusterteile direkt ausschneiden könnt und nun nicht mehr gezwungen seid Teile mit Seidenpapier zu kopieren. Das ist allerdings nicht immer vorteilhaft: Schnittmuster die ihr gern noch einmal verwenden wollt, zum Beispiel in einer anderen Größe, müssten so erneut ausgedruckt, geklebt und geschnitten werden. Wenn euch ein Schnittteil verloren geht, müsst ihr die entsprechenden Seiten erneut ausdrucken und vorbereiten. Diesen Aufwand könntet ihr euch sparen, indem ihr eure ausgedruckten Bögen nicht zerschneidet, sondern nur die gewünschten Teile in den gewünschten Größen kopiert. Gerade bei Kinderkleidung ist das besonders empfehlenswert.
Und wie geht’s weiter mit dem Schnittmuster?
Das Schnittmusterteil ist dann also eure Schablone für ein Schnittteil, soweit so gut. Es gibt meist aber noch mehr zu beachten, als nur die Umrisse eines Schnittmusterteils: Fadenlauf, Nahtzugabe, Abnäher, Knipse,... Keine Markierung ist nur Dekoration. Macht euch also unbedingt vor dem Zuschnitt einen genauen Überblick darüber, was ihr tatsächlich vor euch habt und schaut schonmal wo Knipse und Abnäher sitzen müssen, sodass ihr die dann problemlos übertragen könnt. Wenn ihr euch beim Lesen und bearbeiten von Schnittmustern noch etwas unsicher seid, lohnt sich ein Blick in den kostenlosen makerist Video-Kurs zum Thema. In Schnittmuster richtig lesen verrät euch Silke Türck worauf es ankommt und gibt hilfreiche Hinweise. Klickt euch direkt rüber zum kostenlosen Kurs.
Entdeckt noch mehr Wissenswertes rund um’s Nähen hier im makerist Nählexikon. Hier kommt ihr direkt ins Inhaltsverzeichnis, welches noch eine Menge anderer Themen enthält.
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