D wie Druckknopf (Kunststoff) im makerist Nählexikon
Vom Druckknopf zum Color Snap
Das Original ist ein richtiger Klassiker im Nähbereich, aber auch alte Handarbeiten entwickeln sich weiter und so gibt es heute eine ganze Reihe von Druckknopfarten. Im Makerist Nählexikon nehmen wir uns die nach und nach vor und schauen, wie sie funktionieren, angebracht werden und für welche Stoffe sie geeignet sind. Hier geht es direkt los mit den beliebten Kunststoff-Drückern, den Prym Color Snaps.
Wie funktionieren Kunststoff Druckknöpfe?
Die bunten Kunststoffdrücker sind ihrem alten Vorgänger sehr ähnlich! Im Grunde wird ein Teil in ein anderes gesteckt um den Knopf zu schließen. Beim metallenen Knopf ist es ein kleines Köpfchen, welches in einem Loch steckt. Beim Color Snap ist es ein kleinerer Ring, der in einem größeren steckt. Anders als der Vorgänger, braucht der Color Snap keine kleine Klammer, die den Knopf unter etwas Spannung hält, hier reicht das etwas weichere Material, um alles an Ort und Stelle zu halten.
Wie werden Kunststoff Druckknöpfe angebracht?
Dafür braucht ihr Werkzeug! Es gibt verschiedene Varianten, kleine Klammern, die mit einem Hammer bearbeitet werden oder diverse Zangen. Die einfachste Variante, ist die Anbringung mit der Prym Vario Zange. Mit den richtigen Aufsätzen, ist es damit ein Kinderspiel. Für eure Color Snaps braucht ihr einmal die kleine weiße Kunststoffwanne, da passt das glatte Rückteil perfekt hinein. Und auf der anderen Seite den Metallstab, der von einem transparenten, farblosen Gummi umgeben ist. Das Gummi ist besonders wichtig, denn es schützt den Knopf vor Schäden, wenn ihr die Zange zusammendrückt, sodass der Metallstab in der Mitte den Dorn breitdrücken kann.
So hält der ganze Spaß nämlich: der Kunststoffdorn auf der Innenseite des glatten Außenteils wird erst durch den Stoff und dann durch ein Innenteil gesteckt, um dann durch Druck in die Breite gepresst zu werden. So sitzt alles wie es soll und das Innenteil fällt nicht mehr ab. Dieses Prinzip funktioniert für beide Seiten, wichtig ist nur, dass ihr beim Anbringen auch schaut, dass eure beiden Innenteile nicht zufällig identisch sind. Denn an der Stelle geht es ja um die oben genannten zwei verschieden großen Ringe, die ineinander gesteckt werden.
Wo kann ein Kunststoff Druckknopf angebracht werden?
Anbringen könnt ihr ihn theoretisch überall. Vor allem, wenn ihr eure Druckknöpfe nur als Dekoration nutzt, ist das komplett eurer Fantasie überlassen. Die wichtigere Frage ist aber, ob die Knöpfe auch halten. Und das kommt ganz auf das Material an. Geeignet sind eure Knöpfe vor allem für feste Webwaren auf Baumwolle, Leinen oder ähnlichem. Auch Exoten wie Snappap und Korkstoff sind super für eure Druckknöpfe.
Stoffe, die nicht gut zum Kunststoff Druckknopf passen, sind alle elastischen und sehr feinen Stoffe. Feine, luftige Chiffons oder Spitze würden unter dem Zug, der beim Öffnen des Knopfes entsteht wahrscheinlich reißen. Elastische Jerseys machen noch ein anderes Problem. Der Knopf ist an nur einer Stelle mit dem Stoff “verbunden”, durch den Dorn. Das Loch des Dorns ist bei jedem Öffnen und Schließen sehr starkem Zug ausgesetzt. Wo zu dünne Stoffe reißen, würde hier das Loch ausleiern und immer größer und lockerer werden. Wenn ihr Pech habt, habt ihr dann bald den ganzen Druckknopf in der Hand.
Generell gilt beim Druckknopf, dass er mit Bedacht geöffnet und geschlossen werden sollte. Wenn ihr das bedenkt, habt ihr lange Freude an euren Nähstücken mit Druckknopf-Verschluss!
Ihr wollt noch mehr lernen? Schaut doch mal in unserem Nählexikon Inhaltsverzeichnis vorbei - hier findet ihr noch jede Menge Einträge.