J wie Jersey Druckknopf im makerist Nählexikon
Hier im Nählexikon haben wir schon einen Blick auf die beliebten Color Snaps von Prym geworfen, das sind die bunten Kunststoff-Druckknöpfe, die gerade überall zu sehen sind. Und so süß die Dinger sind, sie sind nicht universell einsetzbar, zum Beispiel nicht bei Nähprojekten aus Jersey. Dafür gibt’s eine bessere Alternative, nämlich die schnuckeligen Jersey Druckknöpfe.
Warum andere Druckknöpfe bei Jersey?
Jersey ist elastisch, das bedeutet, dass der Stoff ganz anders mit Druck oder Zug umgeht, als eine feste Webware. Das wirkt sich natürlich auch auf Gegenstände aus, die an Jerseys angebracht sind, wie zum Beispiel Druckknöpfe. Wenn wir nun einen klassischen Color Snap an einem Jersey anbringen und den dann mit ordentlich Zug öffnen wollen, gibt der Stoff sehr viel mehr nach als eine Webware. Das Problem dabei ist, dass wir hier so viel Zug auf eine ganz bestimmte Stelle setzen, dass der Stoff nicht gleichmäßig nachgibt, sondern ganz genau an dem Punkt, an dem der Druckknopf mit seinem Dorn angebracht ist. Diese Stelle wird jetzt mit jedem Öffnen und Schließen des Knopfes weiter ausgedehnt, sodass es passieren kann, dass euch irgendwann der gesamte Knopf entgegenkommt.
Damit der Knopf hält, muss der Druck also verteilt werden und genau dafür wurden die Jersey Druckknöpfe entwickelt. Die kleinen Jersey Druckknöpfe sind in der Regel rund und aus Metall gefertigt. Sie kommen in unterschiedlichen Größen und Farben daher. Anders als beim Color Snap haben wir hier nicht einen Dorn, der durch den Stoff gesteckt wird, sondern fünf kleine Zacken, die den Druck bzw. den Zug auf den Knopf auf fünf Stellen im Stoff verteilen können. So können die Druckknöpfe viel besser mit der Elastizität des Stoffes umgehen und werden nicht so einfach ausgerissen.
In den Prym Sets sind die üblichen Verdächtigen zum Anbringen der Knöpfe enthalten. Ihr seht in beiden Sets das Einschlagwerkzeug mit den entsprechenden Einsätzen. Diese sind an die Größen der jeweiligen Knöpfe angepasst. Die Anbringung läuft wie mit anderen Werkzeugen auch, ihr steckt die Einsätze in ein Anbringungswerkzeug eurer Wahl - im Näh Café auf Youtube hat Bettina schon oft mit der Variozange oder den Einschlaghilfen gearbeitet. Das schöne an den Einsätzen ist, dass ihr die Ringe mit den Zacken wunderbar einklicken könnt, sodass nichts verrutschen kann! Trotzdem arbeitet ihr hier am besten langsam und behutsam, weil eben nicht nur einer, sondern fünf kleine Dornen die richtige Stelle treffen müssen.
Außenteile mit fünf Zacken
Die Außenteile erkennt ihr easy, es sind beim großen Druckknopf im Video die Plättchen und beim kleinen die Ringe, beide sind jeweils mit kleinen Zacken versehen. Die Innenteile wählt ihr jeweils im kompatiblen Paar dazu. Eine Kugel, die in ein Loch eingesteckt wird. Bei der Kugel ist relativ klar, wie herum der liegen muss, schließlich darf sie nicht in Richtung des Stoffes ausgerichtet sein. Beim Loch könnt ihr euch danach richten, dass auf der Unterseite ein kleiner Gummiring eingelassen ist, in den die Zacken versenkt werden. Wenn ihr eure Teile also in die Einsätze von Zange oder Einschlaghilfe steckt, müsst ihr darauf achten, dass immer die kleinen Zacken durch den Stoff stechen und dann auf den Gummiring treffen.
Wo werden Jersey Druckknöpfe benutzt?
In erster Linie an Jerseyprojekten und das kann so gut wie alles sein. Meist entdeckt ihr die kleinen und relativ unauffälligen Knöpfchen zum Beispiel an Kinderkleidung. Ganz klassisch sind es die Knöpfe, die den Halsausschnitt erweitern, sodass ein Baby mehr Spaß beim Anziehen eines Pullovers hat. Oder die Knöpfe im Schritt eines Babybodys, sodass es beim Wickeln etwas schneller geht. Ich habe Jersey Druckknöpfe aber auch schon an Knopfleisten, aufgesetzten Brusttaschen oder weiteren Stellen gesehen. Ihr seid also super flexibel mit dem Einsatzgebiet der vielseitigen Kollegen.