N wie Nahttrenner im makerist Nählexikon
Was ist ein Nahttrenner?
So richtig gern nutzen wollen wir ihn wohl alle nicht, aber wenn’s hart auf hart kommt, ist die Freude über dieses tolle Werkzeug dann doch groß: der Nahttrenner. Wie der Name schon sagt, ist der Nahttrenner ein Werkzeug mit dem ihr Nähte wieder auftrennen könnt. Dies wird aus den verschiedensten Gründen notwendig: vielleicht ist euch in einem unaufmerksamen Moment ein Fehler passiert oder ihr wollt ein lang liegengebliebenes UFO wieder auftrennen, um etwas neues aus dem schönen, verarbeiteten Stoff zu machen. Die Gründe sind vielfältig - der Nahttrenner könnte einfacher nicht sein.
Der Aufbau des Nahttrenners
Der Grundaufbau aller Nahttrenner ist gleich: in einem Griff steckt ein Metallstück, welches am Ende mit ein oder zwei, verschieden langen Spitzen versehen ist. Diese sind wiederum verbunden durch eine Klinge. Meist steckt auf einer der Spitzen ein kleines Kügelchen, sodass nur eine Spitze wirklich scharf ist. In der Regel ist beim Nahttrenner auch eine Kappe dabei. Die ist einerseits hilfreich um euer Werkzeug einfach ein bisschen zu schönen, wenn es in der Näh-Utensilien-Schublade herumschwimmt. Andererseits macht sich die Kappe auch ganz wunderbar als Verlängerung des Griffes, wenn ihr sie ans andere Ende eures Nahttrenners aufsteckt.
Im Sortiment unseres Partners Prym findet ihr übrigens verschiedene Varianten des Nahttrenners. Neben unterschiedlichen Größen, gibt es unterschiedliche Griffarten, zum Beispiel komplett aus Hartkunststoff oder mit etwas griffigeren Gummieinsätzen. Wie immer, kommt die Prym LOVE Serie in einem freundlichen Türkis daher. Und unbedingt zu erwähnen ist dieses praktische Feature: die Rille am oberen Ende des Griffs, die dazu dient, dass ihr eine Schnur hindurchzieht und dann mit dem Deckel befestigt. So könnt ihr euch euren Nahttrenner um den Hals binden und habt ihn beim Nähen immer sicher und griffbereit parat.
Alternativen zum Nahttrenner
Ganz ehrlich: eine richtige Alternative gibt es nicht. Der Nahttrenner ist das Nonplusultra, wenn’s darum geht eine Naht wieder aufzutrennen - findet jedenfalls Bettina aus dem Makerist Näh Café. Trotzdem wollen wir euch nicht vorenthalten, dass der ein oder andere nähende Kreativkopf anstelle eines Nahttrenners lieber mit Rasierklingen oder der Fingernagelschere arbeitet. Rasierklingen klingen nicht ganz ungefährlich, darum wollen wir euch diese Variante an dieser Stelle nicht empfehlen. Die Fingernagelschere ist da schon etwas griffiger und dementsprechend auch nachvollziehbarer. Wenn ihr allerdings einmal seht, wie schnell, einfach und sauber ihr eure Nähte mit dem Nahttrenner auftrennen könnt, werdet ihr die Fingernagelschere wahrscheinlich doch lieber im Bad lassen, als im Nähkästchen.
Wie nutzt man den Nahttrenner?
Um mit einem Nahttrenner eine Naht zu trennen, habt ihr zwei Möglichkeiten:
Variante 1: auseinandergebügelte Nähte mittig trennen
Legt euer Nähstück vor euch und legt die zu trennende Naht auseinander. Im Optimalfall habt ihr die Naht schon gebügelt, das macht das Trennen noch leichter. Ihr könnt nun einfach mit der Klinge des Nahttrenners (die zwischen den beiden Spitzen liegt) durch eure Naht hindurchfahren und schneidet so fein säuberlich alle Garnschlaufen durch. Die Fadenreste könnt ihr nun mit den Fingern oder eine Pinzette aus dem Nähstück ziehen. Diese Variante ist besonders gut für feste Materialien, wie Baumwollwebwaren geeignet.
Variante 2: Nähte von einer Seite trennen
Eure Naht liegt sichtbar vor euch, ob die rechte oder linke Seite der Naht zu sehen ist, ist dabei egal. Mithilfe des Nahttrenners schneidet ihr nun nun alle paar Stiche den sichbaren Oberfaden durch. Dazu schiebt ihr einfach die Spitze des Nahttrenners unter den Oberfaden und schneidet schließlich mit der scharfen Kante das Garn. Durch diese Schnitte lockert sich die Fadenspannung eurer gesamten Naht. Dann wendet ihr das Nähstück, sodass ihr die Rückseite eurer Naht seht. Hier greift ihr nun den Faden mit den Fingern oder einer pinzette und zieht den gesamten Faden aus dem Nähstück heraus. Auf der Rückseite bleiben kürzere Fadenstücke, die ihr einfach entfernen könnt. Diese Technik eignet sich wunderbar für Jerseys oder andere elastische Stoffe, weil ihr durch die wenigen bewusst gesetzten Schnitte sicher sein könnt, dass ihr keine Maschen eurer Stoffe verletzt.
Knopflöcher mit dem Nahttrenner öffnen
Und euer Nahttrenner kann noch mehr, als Nähte trennen. Er kommt nämlich auch beim Öffnen von Knopflöchern zum Einsatz. Automatisch gestickte Knopflöcher, wie sie die meisten Haushaltsmaschinen für euch nähen können, werden nämlich in der Regel erst gestickt und dann geöffnet. Dafür schiebt ihr euren Nahttrenner dann zur Abwechslung mal nicht durch eine Naht, sondern durch euren Stoff. Stecht an einem Ende des Knopfloches mit der langen Spitze durch den Stoff und schiebt den Nahttrenner bis zum anderen Ende. Hier müsst ihr besonders vorsichtig sein, sodass ihr nicht über’s Ziel hinausschiebt und euer Knopfloch verletzt. Dabei kann euch eine Stecknadel die Naht retten. Platziert diese einfach am Ende des Knopfloches (Bettina zeigt euch im Video genau wo das sein soll), wo sie dann euren Nahttrenner im Zweifelsfall vor der Naht stoppt.
Entdeckt noch mehr Wissenswertes rund um’s Nähen hier im makerist Nählexikon. Hier kommt ihr direkt ins Inhaltsverzeichnis, welches noch eine Menge anderer Themen enthält.
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