A wie Applikation im makerist Nählexikon
Im Moment sieht man sie überall: Patches. Sie sind auf Taschen und Jacken, Jeans und Pullovern. Diese Applikationen werden meist aufgebügelt oder aufgenäht. Hier erklären wir euch, welche Arten von Applikationen es gibt und wie ihr damit arbeitet.
Was sind Applikationen?
Applizieren bedeutet, dass man ein Stoffstück als Deko auf einem anderen anbringt. Applikationen können gebügelt, genäht oder beides zusammen sein. Hauptsache, die Applikation sitzt fest und verrutscht nicht. Applikationen können ganz unterschiedlich aussehen. Man kann einerseits fertige Patches applizieren oder auch einzelne Elemente oder ganze Bilder anbringen.
Was sind Patches?
Bei uns gibt es eine große Auswahl an Patches oder auch Applikationen. Es gibt die verschiedensten Varianten von Applikationen, mit Glitzer oder Perlen, Pailletten oder auch ganz schlicht. Hier lohnt sich ein Blick in den Makerist Nähzubehörshop.
Die Patches lassen sich einfach aufbügeln. Platziert ganz einfach das Patch, legt ein Stück Stoff darauf und dann bügelt ihr durch den Stoff hindurch das Patch für ca. 20-30 Sekunden. Bei großen Patches bitte unbedingt beachten, dass ihr nicht über das Ganze drüber bügelt und das Bügeleisen hin und her schiebt. Setzt lieber das Bügeleisen Stück für Stück auf.
Es gibt aber noch etwas aufwändigere selbst gestaltete oder gepuzzlete Applikationen: Dies sind meist Figuren oder Bilder, die ihr erst selbst aus Stoffen ausschneiden müsst, um sie dann durch Bügeln und Nähen zu fixieren. Solche Applikationen können sehr umfangreich werden, sodass zum Beispiel verschiedene Schichten übereinander gelegt und in der richtigen Reihenfolge appliziert werden müssen.
Nur soviel: ihr braucht nicht mehr, als ein paar bunte Stoffreste, etwas Vliesofix und ein bisschen Zeit und Geduld, um tolle Applikationen auf eure Projekte zu bringen. Im Anleitungsshop gibt es hunderte Applikationsvorlagen und Anleitungen, die unterschiedlicher nicht sein könnten! Schaut euch um und entdeckt alles - von einfachen Elementen, bis hin zu vielschichtigen Kunstwerken mit genähten Malereien. Die Königsklasse solcher Applikationen ist das “Malen mit der Nähmaschine”. Dazu haben wir auch einen tollen Video-Kurs mit Anja Brinkmann, in dem sie euch Schritt für Schritt zeigt, wie man solche Bilder auf Stoffe appliziert.
Worauf wird appliziert?
Diese Frage muss zweierlei beantwortet werden. Einmal ist es wichtig zu wissen, dass sich nicht jedes Material eignet, um eine Applikation zu halten. Auf der anderen Seite kommt es auch auf das jeweilige Produkt und die entsprechende Stelle an, ob eine Applikation hält.
Welches Material eignet sich zum Applizieren?
Theoretisch kann auf jedem Material appliziert werden, allerdings gibt es Varianten die besser gelingen und aussehen. Im Großen und Ganzen macht es Sinn, einen robusten Untergrund für eine Applikation zu nutzen. Feste Webwaren, wie Canvas oder Jeans eignen sich wunderbar - ob Natur- oder Kunstfaser ist dabei ziemlich egal. Auf einer einfachen Baumwollwebware hält eine Applikation zum Beispiel ganz wunderbar.
Welche Stoffe eignen sich nicht zum Applizieren?
Vorsicht ist geboten bei sehr feinen, delikaten und bei elastischen Stoffen. Feine Stoffe, wie Seide oder Chiffon sind verlieren durch eine Applikation ihren sanften Griff und bekommen steife Stellen. Das kann stellenweise hübsch ausschauen, kann aber auch das Gesamtbild total zerstören. Elastische Stoffe wie zum Beispiel Jersey haben die Problematik, das Applikationen in der Regel nicht elastisch sind. Das bedeutet, wenn die "feste" Applikation sehr groß ist und sich über eine Stoffstelle legt, die dann und wann unter Zug steht, kann sich der Stoff unter der Applikation nicht dehnen, sondern nur darum herum. Das sieht erstmal unschön aus, weil ein Kleidungsstück dann möglicherweise nicht mehr gleichmäßig und gut sitzt. Im schlimmsten Fall kann dies dazu führen, dass euer Stoff unter der Applikation reißt, da die Dehnbarkeit an diesen Stellen fehlt.
Produkte und Produktstellen für Applikationen:
Auch hier steht euch die Welt offen. Besonders beliebt sind Applikationen auf Taschen, an Jacken, auf Pullovern oder auch an Hosen. Hier muss man schauen, wenn man das Projekt näht, dass manche Applikationen schon während des Nähens angebracht werden müssen, weil man beim fertigen Projekt mit der Nähmaschine nicht mehr gut an die Stellen rankommt - gesetzt, man möchte nähen und nicht nur bügeln. Beachtet auch, dass die Applikationen auch an fertigen Stücken wohl platziert sein wollen. So sollte man zum Beispiel eine Stelle wählen, die möglichst wenig unter Zug oder Reibung steht. Eine Applikation auf der Schulter macht zum Beispiel nicht so viel Sinn, wenn man gerne einen Rucksack trägt.
Wenn ihr bei etwas feineren Kleidungsstücke etwas applizieren wollt, empfehlen sich besonders Stellen, die glatt und ohne Zug auf der Haut liegen. Ich habe zum Beispiel eine leichte Viskosebluse, die oben im Brustbereich eine Applikation bekommen hat, weil unten der schöne Fall gestört werden würde.
Eine Applikation sieht im Übrigen nicht nur gut aus: Ihr könnt damit auch Kleidungsstücke upcyclen, wenn ihr euch beispielsweise einen Fleck zugezogen habt und diesen kaschieren wollt. So könnt ihr das Kleidungsstück auch weiterhin noch tragen.
Ihr wollt noch mehr lernen? Schaut doch mal in unserem Nählexikon Inhaltsverzeichnis vorbei - hier findet ihr noch jede Menge Einträge.