Z wie Zickzackschere im makerist Nählexikon
Zickzackschere - notwendiges Utensil oder Luxus Gegenstand?
Die Zickzackschere oder auch Zackenschere, scheint vielleicht wie ein kleines Luxuswerkzeug. Ihr werdet erstmal denken, dass ihr dieses Hilfsmittel im Nähzimmer nicht unbedingt braucht. Ist sie aber einmal da und hat sich bewährt, wollt ihr nicht mehr ohne arbeiten.
Was ist eine Zickzackschere?
Tatsächlich genau das, was der Name verspricht: eine Schere, die im Zickzack schneidet. Wenn ihr das vielleicht noch nicht selbst gesehen habt, klingt es seltsam, aber es funktioniert! Die Klingen der Zickzackschere sind nicht gerade, wie bei einer gängigen Stoffschere, sondern zackenförmig. Und das sehr präzise, schließlich müssen die Zacken auf den Millimeter genau ineinander greifen, sodass die Schere auch wirklich schneidet. Die Klinge ist insgesamt etwas breiter, als die einer Stoffschere. Ansonsten werdet ihr aber keine großen Unterschiede entdecken: präzise Klingen, fester Griff und eine ordentliche Schraube, die alles an Ort und Stelle hält.
Wofür benutzt man eine Zickzackschere?
Natürlich zum Zuschnitt eurer Stoffe, insbesondere von Webwaren. Baumwoll-Webwaren, Canvas oder Leinen, lassen sich wunderbar damit zuschneiden und bekommen sehr stabile Stoffkanten. Die entstehende Zickzackkante hat nämlich den großen Vorteil gegenüber einer glatten Kante, dass einzelne Fäden nicht über die gesamte Länge einer Kante ausfransen können. Der kleine Zickzack kann bestenfalls mit kleinen Fusseln ausfransen, wobei man auch dafür schon ordentlich an den einzelnen Zacken herumfummeln muss. Besonders hilfreich ist das auch bei gröberen Stoffen. Und wenn eure Stoffe nicht mehr ausfransen, könnt ihr euch oft auch das Versäubern sparen. Der Zickzackstich über der geraden Stoffkante nutzt schließlich dem selben Zweck.
Könnten alle Kanten also einfach mit der Zickzackschere versäubert werden?
Jein. Natürlich könnt ihr euren kompletten Zuschnitt im Zickzack machen, vor allem geht es dabei aber um innenliegende Kanten, die später beim fertigen Stück ohnehin nicht mehr gesehen werden. Wenn euer Nähstück am Ende so gewendet wird, dass auch der letzte Zugang zu offenen Kanten mit der Wendeöffnung geschlossen wird, genügt innenliegend der Schnitt im Zickzack. Anders ist das bei links liegenden Kanten, zum Beispiel Futterstoffen, Eingriffstaschen oder ähnlichem. Diese schauen ja von Außen ganz wunderbar verarbeitet aus, auf links kann es aber durchaus noch passieren, dass die Stoffkanten ausfransen, wenn sie an anderen Stoffschichten oder am Körper scheuern. Das sieht erstens weniger schön aus, und könnte zweitens dazu führen, dass ihr ständig kleine Fusselchen eurer Stoffe mit euch spazieren tragt.
Und was ist mit Jersey?
Den braucht ihr ja ohnehin nicht zu versäubern, da er durch die gestrickte Maschenstruktur nicht stark ausfranst. Dass ein sauberer Abschluss, zum Beispiel mit der Overlock, sehr schön aussieht, lassen wir hier mal außen vor. Tatsächlich lassen sich Jerseys auch nicht ganz so einfach mit der Zickzackschere zuschneiden, wie Webwaren. Durch die Dehnbarkeit kommt es vor, dass die gezackten Klingen dann und wann nicht richtig greifen und den Stoff eher reißen als sauber schneiden.
Und zu guter Letzt noch der obligatorische Sicherheitshinweis zum Thema Schere: Passt gut auf eure Scheren auf und nutzt sie nur für ein Material. Die Stoffschere nur für Stoff, die Papierschere nur für Papier und so weiter. Da verhält sich die Zickzackschere ganz ähnlich – schaut also gut hin, dass da sich da nicht mal ein Blatt Papier zwischen eure Stoffe verirrt.
Probiert die Zickzackschere doch einfach mal aus! Gerade Nähanfängern oder Patchworkern, die viel mit Webwaren arbeiten, wir die Zickzackschere das Nähleben wirklich vereinfachen!
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